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Secret
Adventures

Online Escape Games and Mysteries

Für eine kurze Zeit eintauchen in ein interaktives und spannendes Abenteuer – Escape Rooms boomen und in jeder Stadt von Hamburg bis München gibt es mindestens einen dieser packenden Spiele. Ob mit Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen, zum Geburtstag oder zur Weihnachtsfeier: gemeinsam an kniffligen Rätseln und spannenden Aufgaben zu arbeiten, bis man endlich zum Ziel des Spiels gelangt ist.

Ob alleine, mit der Familie oder den Freund*innen: alles was Ihr braucht ist euer Computer oder das Handy und schon kann es losgehen. Ob Ihr gemeinsam an einem Bildschirm oder jeder an seinem Smartphone an der Lösung feilt, ist dabei ganz euch überlassen.

Werdet zum Sherlock Holmes in Jogginghose oder macht eure Freund*innen zu einem cleveren Ermittler-Team.


 

Escape Room im Browser?

Ein neuartiger Virus hatte die Welt im Griff – Corona. Wir trugen Masken, blieben zu Hause und mieden Kontakte, so gut es ging. Eine vollständige Veränderung der bisherigen Lebensweisen. Für uns unvorstellbar, dass wir uns einmal um Mehl streiten sollten.

Aber das war nun unsere Realität und wir mussten andere Wege finden, unsere bisherigen Aktivitäten beizubehalten oder zumindest gebührend zu ersetzen. 

Für Freund*innen von Escape Rooms mag das vielleicht für einen kurzen Moment Cluedo oder ähnliches gewesen sein. Doch es gab Alternativen: Escape Rooms oder Exit Games im Browser. Gerne kombiniert mit Social Media Profilen, musste eine Geschichte gelöst werden.

Auch ich habe so ein Spiel mit Freund*innen gespielt und war schnell gefangen von der Idee, das besser zu machen –immersiver, spannender und technisch komplexer. Das war die Geburtsstunde von Secret Adventures.

Und ja: dass diese Domain noch frei war, ist angesichts der Doppeldeutigkeit wirklich überraschend.

Screenshot Secret Adventures Webseite

Was ist daran kompliziert?

Spiele, die auf einer Webseite stattfanden gab es schon. Ein geschlossenes System, das man mit einem Code betreten konnte und das durch Eingabe einer Lösung das Spiel beendete. So weit, so gut. Viel spannender war für mich der Ansatz, dass das Spiel auf mehreren Webseiten stattfinden sollte, was schnell die Frage aufwarf, wie die Synchronisation des Spielfortschritts ermöglicht werden kann. Nicht nur für das Tracking und der Feststellung eines Endes sondern vor Allem, um Dinge auszulösen, mit Effekten zu arbeiten und Spieler*innen noch mehr in die Geschichte hineinzuziehen.

Eine Webseite, die sich plötzlich anders verhält, weil gewisse Dinge auf einer anderen Webseite ausgelöst wurden, sollte das Ziel sein.

Woher wissen die einzelnen Webseiten, wer der Spieler ist und wie weit er bereits ist?

Es musste mehr Immersion her!

Achtung Spoiler!
Screenshot iPhone Anruf

Extremer Spoiler: Lenas Hilfe suchender Anruf bei den Spieler*innen – nur Augenblicke nach Starten des Spiels. 

Im Spiel geht es darum, die verschwundene Studentin Lena wiederzufinden. Eine aufreibende Prämisse und dennoch sollten Spieler*innen von Beginn an in die Geschichte hineingezogen werden und direkt eine Verbindung zu Lena aufbauen. Wie könnte dies besser geschehen, als wenn Lena direkten Kontakt aufnimmt?

Da die Telefonnummer der Spieler*innen während der Buchung angegeben wurde, war es technisch ein Leichtes, über einen Dienstleister einen Anruf unmittelbar nach Start des Spiels auszulösen, der eine angsterfüllte Nachricht von Lena übermittelt. Ein spannender Moment, der auch für mich privat etwas knifflig werden sollte. Aber dazu später mehr.

Screenshot Webseite CampusFM

Das Kernstück des Spiels ist die Seite CampusFM, ein Universitätsradio, das für die Student*innen eine News- und Kommunikationsplattform darstellt. Während im Hintergrund Musik und Beiträge laufen, können sich die Student*innen im eigenen Chat miteinander austauschen.

Wie soll man chatten und wer moderiert?

Zur Simulation des Chats habe ich einen kleinen Chatbot entwickelt, der je nach Gesprächspartner*in unzählige Begriffe und Kombinationen berücksichtigt und passend antwortet. Von Lenas Exfreund Jerome bis hin zu CampusFM selbst, sind verschiedene Gespräche möglich, um dem Verschwinden Lenas auf den Grund zu gehen. Und gerade auch der Chat mit CampusFM selbst war mir besonders wichtig. Wie sollte das Spiel beendet werden? Das Team von CampusFM sucht selbst und wartet händeringend auf Lenas Standort. Wird dieser übermittelt, ist das Spiel gewonnen!

Und wo wir gerade beim Team von CampusFM sind: neben der Musik sollten Spieler*innen auch über den Fortschritt der Suche informiert werden – natürlich in Abhängigkeit vom Fortschritt auf anderen Seiten. Da KI-generierte Sprache noch nicht massentauglich vorhanden war und gerade im Radio ein besonderer Stil benötigt wird, habe ich mir kurzerhand Moderatorin und Sprecherin Marion Cürlis ins Boot geholt, die die verschiedenen Texte eingesprochen hat und somit CampusFM noch einmal abrunden konnte.

Welche anderen Seiten denn?

Das Spiel „Wo ist Lena?“ findet auf insgesamt 3 Webseiten statt, die losgelöst voneinander vollwertige Webseiten sind.

Neben CampusFM gibt es noch das Fitness-Studio MuckiBude und die Autovermietung Traumauto Schmitz, mit denen die Spieler*innen bei den Ermittlungen interagieren müssen. Hinweise sind versteckt und führen zu weiteren Erkenntnissen, Login-Daten oder sogar zu einer Telefonnummer.

Selbstverständlich müssen auch soziale Medien wie Instagram und YouTube zu Rate gezogen werden, um die entscheidenen Hinweise zu erhalten.

Verschiedenste Profile und Accounts führen die Spieler*innen schrittweise näher ans Ziel. Und vielleicht hilft auch Google, den entscheidenen Fakt zu finden. Dabei war die größte Herausforderung, einen Namen zu finden, zu dem Google nur ein Suchergebnis liefern kann.

Hinter jeder Seite steckt eine eigenständige TYPO3-Installation mit einem eigens angefertigten Template auf Basis von HTML, CSS und JS. Natürlich unter Verwendung des ein oder anderen Dienstes wie Twilio, Google Maps. Und wie bereits erwähnt, gibt es auch bei Instagram und YouTube etwas, das den Spieler*innen bei der Lösung weiterhilft.

Aber nun genug gespoilert!
Screenshot Webseite MuckiBude
Screenshot Webseite MuckiBude
Screenshot Webseite CampusFM
Screenshot Webseite Traumauto Schmitz
Screenshot Webseite Traumauto Schmitz
Shopware, Shopify oder Woo­Commerce?

Auch Secret Adventures selbst basiert auf TYPO3 und auf Grund der Größe des Projekts, habe ich auf die Verwendung eines eigenen Shops verzichtet. Insbesondere der Verkauf von individuell erzeugten Zugangscodes zum Spiel, machte es erforderlich, dass eine eigene Lösung verwendet wird.

Die Zahlung bei Secret Adventures erfolgt direkt über die API von PayPal und nach erfolgreicher Transaktion werden die notwendigen Schritte für den Zugang zum Spiel eingeleitet. Das beinhaltet auch den automatischen Rechnungsversand, den Versand des Zugangscodes via SMS. Und dann warten wir nur noch auf die Spieler*innen!

Sobald die Spieler*innen ihren Code eingegeben haben, beginnt das Spiel und kann auf so vielen Geräten wie gewünscht auf unbegrenzte Zeit gespielt werden – bis man die Lösung hat.

Verbreit­ung und Marketing

Gerade zu Zeiten von Corona war der Markt überschwemmt von Online-Aktivitäten, -Workshops und -Kursen. Aber auch der Aufhänger für Social Media Posts und Kampagnen war klar. Mit Hilfe von Gutscheinen und Rabattcodes konnte die Zielgruppe erweitert werden und auch die gute alte Mundpropaganda war dabei nicht untätig.

Screenshot Instagram Account Secret Adventures
Screenshot Instagram Account Secret Adventures
Rezeption
oder: Hat das überhaupt jemand gespielt?

Nun gut, Millionär bin ich damit nicht geworden, aber das Feedback über die Laufzeit war durchweg positiv. Sogar soweit, dass Radio NRW in Person von Benni Bauerdick einen Beitrag über Secret Adventures gesendet hat, den ich natürlich niemandem vorenthalten möchte.

Quelle: RadioNRW

Fazit, oder: Achieve­ments unlocked!
  • Entwicklung Spielidee
  • Organisation Mitwirkende
  • Videoschnitt
  • Social-Media-Auftritt

  • Social-Media-Werbung

  • Responsive Webseiten auf TYPO3-Basis
  • Nutzung PayPal, Mailchimp- und Twilio Api

  • Entwicklung Chatbot

  • Community-Management

Speaking about Videoschnitt

Obwohl es eigentlich ein Spoiler ist, möchte ich euch an dieser Stelle, das Video zum Gurkenrave nicht vorenthalten. Wer sich nun fragt, was es damit auf sich hat, sollte doch bei Secret Adventures vorbeischauen und das Spiel spielen.

Sequel – ich bin noch etwas schuldig

„Ein spannender Moment, der auch für mich privat etwas knifflig werden sollte.“ – so hatte ich es weiter oben auf der Seite angekündigt. Und diese kleine Anekdote darf natürlich bei der Geschichte rund um dieses Projekt nicht fehlen. Kurz nach Release und den ersten Buchungen des Spiels, klingelte es an meiner Haustür und zwei sichtlich nervöse Polizist*innen baten darum, herein gelassen zu werden. 

Sie fragten, ob ich allein zu Hause sei, da sie ein merkwürdiger Anruf erreicht hatte. Dem Anruf zur Folge wäre es durchaus möglich, dass ich eine junge Frau in meiner Gewalt halte. Eine Polizeidienststelle aus einer anderen Stadt hatte die Kolleg*innen informiert und sie gingen dem Vorfall nun nach. Ich hatte absolut keine Erklärung für so eine Idee, bis der Polizist den Namen „Lena“ erwähnt. Und nachdem ich mich von meinem Lachkrampf beruhigt hatte, konnte ich gemeinsam mit den Polizist*innen Licht ins Dunkle bringen. 

Bei der Buchung des Spiels musste jemandem ein Zahlendreher unterlaufen sein, als die Telefonnummer angegeben werden musste. Da der Start-Code auch als Fallback per E-Mail verschickt wurde, konnte das Spiel dennoch gestartet werden, aber eine wildfremde Frau erhielt Lenas Anruf. Die informierte natürlich umgehend die Polizei, die die Handynummer, von der der Anruf kam, mir zuordnen konnte. Da war der Anruf wohl doch etwas zu realistisch. Aber am Ende waren alle erleichtert – auch die junge Frau, die ich abends noch anrief, um mich bei ihr zu entschuldigen.